Animal Music / Tiermusik

Team of Jeremy Roht, West Dawson, Yukon-Territory

Aufgenommen von Oswald Wiener und Helmut Schoener
Produktion: supposé 2001

Audio-CD, 35 Tracks, 50 Minuten
Booklet, 8 Seiten
mit einem Essay von Oswald Wiener und Fotos von Ingrid Wiener
ISBN 978-3-932513-25-1
Euro 18,00

Download (mp3, 320 kBit/s), 35 Tracks, 50 Minuten
ISBN 978-3-86385-134-7
Euro 9,95

Kategorie:

Beschreibung

Tiermusik: Gibt es über den blinden Trieb von Hunger, Angst und Fortpflanzung hinaus eine Lust des Animalischen am eigenen Laut? Ein Lautwerden im Dienst des Ästhetischen? Hört man Oswald Wieners Feldaufnahmen der nächtlichen Klagegesänge kanadischer Schlittenhunde (Wiener baute dazu eigens einen Recorder, der auch bei extremen Außentemperaturen noch selbsttätig auf akustische Signale reagiert), dann scheinen solche Fragen nicht so abseitig gelegen, erreicht uns solcher Gesang aus der Menschenferne auch wie aus einer anderen Welt:
“Die eigentümliche Genießbarkeit dieser Musik, die sich in Wiederholungen bewährt, zwingt zu dem Schluß, daß auch für die Hunde ein abstrakteres ästhetisches Erleben im Vordergrund steht. Im Hintergrund allerdings, stets, eine ästhetisch nicht zu kompensierende Trauer. Das ist nicht Klage über die konkreten Verhältnisse, die Ketten, den Hunger – unüberhörbar ist die Schöpfung selbst angeklagt…” (Oswald Wiener)

Hörprobe

Track 07

Pressestimmen

"Die Schönheit dieser kanadischen Hundegesänge regt nicht nur die Fantasie an, sondern läßt den Hörer mit der Zeit selbst zum Hund werden... Die Künstler hier beeindrucken durch ihre ungezwungen selbstvergessene Ausdauer, durch ein Gefühl von Aufgehobensein in der Form. Je länger sie sich ihr widmen, desto mehr hört die Realität dessen, was zum Klagen Anlaß gibt, zu drängen auf."
Diedrich Diederichsen, Der Tagesspiegel, Berlin

"Chöre von erhabener Reinheit"
StadtRevue, Köln

"Erkenntnisstiftender Hörgenuss: eine der schönsten A-capella-CDs des Jahrzehnts!"
Der Standard, Wien

"Es passt zu Oswald Wiener, dass er ein Ohr hat für die Schönheit der Hundemusik. Sie aufzunehmen war eine mühselige Arbeit, da ihre Sangeslust unberechenbar auftritt. Die 35 expressivsten Aufnahmen sind jetzt beim supposé-Verlag erschienen, begleitet von Oswald Wieners Booklettext, einer kompetenten, liebevollen und anregenden Lektüre, – zu empfehlen vor und zwischen den Hundegesängen, denn währenddessen sollte man sich auf die Hundemusik konzentrieren: sie braucht Zeit, um so schön zu werden wie sie ist..."
WDR3 Hörproben

"Ein betörendes Dokument, an dessen Klangschönheit der Mensch durch Jahrtausende währende Domestikation des Wolfes einen gewissen Anteil haben könnte."
Wolfgang Müller, die tageszeitung

"Am supposé-Stand höre ich in die CD mit Oswald Wieners Aufnahmen singender Schlittenhunde. Ich hatte nicht damit gerechnet, daß mich der Gesang von Tieren dermaßen anrühren könnte..."
aus: Thomas Meinecke: Musik. Roman, Suhrkamp 2004

"Man kann natürlich versuchen, die Theorie hinter dieser zweifelsfrei sehr exotischen Art von Musik zu verstehen, dann braucht es Bände über Psychologie und Sprache bzw. Musik. Oder aber, falls einen die Theorie kalt lässt, dann lehnt man sich einfach zurück und lässt die Töne auf sich wirken, erlebt sie als ein musikalisches Kleinod. Die Musik wird auf ihren Ursprung zurückgeworfen, und sind nicht unsere Worte eben aus jenem Ursprung der Stimmen und Töne entstanden?"
Bettina Baltschev, MDR Figaro

"Wie die Schlittenhunde aus dem Yukon-Territory den Mond anheulen und dabei spirituellen Free Jazz fabrizieren, jagt kalte, wohlige Schauder über den Rücken."
Alfred Pranzl, Wiener Zeitung

"This is a totally haunting, but exceptionally musical record. There appear to be actual structures happening in a lot of the sections. Maybe it's just wishful thinking on my part. Who the hell knows? It's super-hella-beautiful and engaging to listen to, though."
Big Bear, Dusted Magazine, Brooklyn NY

"supposé-CDs sind nicht wegzudenken aus meiner Sammlung: etwa Oswald Wieners Aufnahmen nokturn singender Schlittenhunde im Yukon Territory. Die Kollektivgesänge der Tiere sind ungemein beseelt."
Thomas Meinecke, DIE ZEIT

"Right now I can almost hear the groans of the 60% of AQL readers that will think we are absolutely nuts in our enthusiasm for this recording. First they try to convince me to buy a cd of some damn elephants banging on trash can lids and blowing on harmonicas and now they want me to buy this? Okay, those of you who groaned can now move on to the next item on the list... Now that they're gone the remaining 40% can talk dog music. This disc is, in the simplest of terms, a recording of a Mr Jeremy Roht's sled dogs made on location in West Dawson, Yukon Territory, Canada. Like the Thai Elephant Orchestra, this project attempts to explore the possibilities of music produced by animals. Unlike the Thai Elephants the music these dogs were creating was being done regardless of human interference and, in most cases, in spite of it. When the two producers of this disc approached Mr Roht about making such a recording of his dogs, he was suspicious thinking that they were working for the plaintiffs (his neighbors) gathering evidence for a case against him. Fortunately they were just as excited about the notion of the dog music and set out capturing the dogs' spontaneous performances. What they probably didn't expect at the outset of their project was that the dogs themselves might not be so forthcoming in sharing their repertoire with outsiders. Turns out that dogs, unlike elephants, are generally quite shy about bursting out into song around humans. Undeterred, the cd's producers -- Oswald Wiener and Helmut Schoener -- went about devising an "Automatic Dog Music Recorder" to clandestinely capture the canine chorus anytime night and day. A photograph of the ingenious bark-activated device hanging from a birch tree appears on the back cover. Even better though is the hand drawn, exploded-view schematic of the A.D.M.R. in the accompanying booklet. The chorus of dogs definitely seems to have its lead vocalists and harmonizers and after a while one can hear the motifs of the leading parts being expressed in stretto as though in a fugue, but then also inverted and even, dare I say, in retrograde form. When we play this cd in the store people invariably chuckle at first, but many -- if they stick around long enough -- tend to agree that there's more going on here than just howling to be heard. We even got the professional advice from our friend Cowboy -- a Husky / Akita mix (and the dog of local customer Cayce who you may remember from Aquarius Video #9). When we put the disc on, Cowboy instantly perked up his ears and listened for about half a minute before chiming in with his own variation on the song's theme. I think it's important to point out that Cowboy didn't just immediately start howling, which would imply an autonomic response, but listened to the tune for a while to find the appropriate key and melodic accompaniment. It was also interesting to hear Cowboy's variation in how it differed in timbre from the pack, which had been singing together for years. Looks to me like Wiener & Schoener could put together a comparative series of recordings of dog musics from different packs around the globe."
Aquarius Records, San Francisco, California

"Von den 35 Tracks in normaler Single-Länge empfehle ich vor allem Nummer 5 und Nummer 13, aber auch die kurze süß-fragile Nummer2 ist wunderschön. Oder Nummer 14, wo plötzlich ein Vogel zu stören versucht. Aber neben der Bandbreite des Gebotenen überrascht vor allem die Zartheit, zu der das Rudel fähig ist. Immer wieder darf einer ganz alleine vor den anderen brillieren, dann steigern sich wieder alle zusammen in ein anschwellendes Gekläffe, aus dem dann z.B. in Nummer 19 wieder eine zarte Einzelstimme hervortreten darf. Nummer 20 ist reiner Ayler."
Diedrich Diederichsen: Anthropologie des Hundes. In: ders.: Musikzimmer. Avantgarde und Alltag, Köln 2005, S. 94–96

"Eine außerordentliche CD: Acht Hunde, begleitet von zwei Welpen, machen gemeinsam Vokal-Musik. Das Hundeteam vom Yukon versteht es, mit seinen Lauten Vergnügen zu bereiten. In ungewohnter und fremder Harmonik, etwas eigenmächtig und eruptiv, was die Einsätze der Solisten angeht. Canine Music hat eben nicht den unerbittlichen Ernst des klassisch-humaniden Musikbetriebs. Erfrischend anders!"
Anja Beisiegel, Hund im Buch, 8. Mai 2017

"Einer der exquisitesten a-capella-Chöre der Welt."
Le week-end, ORF Ö1, 22. Januar 2022

 

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