Klaus Theweleit

Das RAF-Gespenst

Produktion: supposé 2001

2 Audio-CDs, 130 Minuten
ISBN 978-3-932513-23-7
EUR 20

Download (mp3, 320 kBit/s), 130 Minuten
ISBN 978-3-86385-137-8
Euro 11,95

Kategorie:

Beschreibung

Ein Gespenst geht um in Deutschland – das Gespenst der RAF…
Mit der Generation von Vietnam und SDS, mit der APO und ihren überhitzten theoretischen Endlos-Schleifen, den ersten Kommunarden und sexuellen Hochleistungsartisten, dem Zusammengehen von Kontrazeptiva und wildem Denken, erproben sich neue Formen des Sprechens und schließlich auch die Sprache der Gewalt.
Als das Klima sich später verschärft, man das Reaktionäre, Überlebte mit Terror zu exorzieren versucht, werden die Aktionen zu wütenden Selbstläufern. Dem eigenen Dilemma von Sympathie und Verweigerung angesichts der hochgeputschten militanten Töne und paranoiden Zwischentöne der regiden Revolutionäre folgt Theweleit in seinen sehr persönlichen, durch die eigene Biographie angereicherten Analysen bis hin zu der Frage: Radikalismus der RAF und Radikalismus in der Kunst – was hat das miteinander zu tun? Worin liegt ihre gespenstische Schönheit, die Blässe des Todes und das Geheimnis dieses noch immer lebendigen Mythos?

Inhalt

CD1
01  Einstieg
02  Bonbonglas
03  Offenheit
04  Betriebsarbeit
05  Leere und Gewalt
06  Kräche in den Beziehungen
07  Warum nicht?

CD2
08  Opferungen: Die Tode der RAF
09  Elternterror
10  Ticken im Gleichklang
11  Abstrakter Radikalismus und Kunst
12  Unerlaubte Schönheit
13  Enklavenstaaten
14  Amerika, Vineland
15  Das Schweigen
16  Geschwisterhorror
17  Aufhören, für andere zu denken

Hörprobe

CD1 Track 06  Kräche in den Beziehungen

Pressestimmen

"Das RAF-Gespenst ist ein autobiografischer Essay über die RAF. Über Theweleits Kindheit und Jugend als Sohn von Vertriebenen in Schleswig-Holstein, über die Schwierigkeiten, in den Fünfzigern eine Sprache zu finden, darüber, wie die Protagonisten der Studentenbewegung schließlich über Pop und Politik ein Gegensprechen entwickeln, ein Durcheinandersprechen. Darüber aber auch, wie sich diese Sprache in den frühen Siebzigern wieder homogenisiert, K-Gruppen entstehen, die RAF gründet sich..."
die tageszeitung

"Theweleit erzählt zunächst von seinem Aufwachsen in der Nachkriegszeit und seiner politischen Sozialisation in den 1960er Jahren sowie vom Zerfall der Studentenrevolte von 1968 und dem Zerfasern de Linken in unzählige dogmatische K-Gruppen. Deutlich wird dadurch auch, vor welchem Hintergrund Theweleit zu der Aussage kommt, dass die K-Gruppen und die RAF eigentlich keine Linken, sondern Rechte seien: denn Gewalt kommt immer von Rechts, ist immer autritär, und vor dem Hintergrund der deutschen Vergangenheit für ihn nicht anders denkbar als von Eltern (Erziehungsterror), Freikorps, SA-Horden und KZ-Aufsehern vermittelt. Wenn die 'linken Kälber' und ihre Sympathisanten trotz herausposaunter 1000%iger Mral im Namen vermeintlicher Wahrheiten oder Objektivitäten auch zu Gewalt griffen, würden sie sich der Methoden der Faschisten bedienen, die zu bekämpfen sie doch angetreten seien."
Anares

"Ein Vergleich dieser CD-Fassung mit der gedruckten Version des Vortrags ist hochinteressant. Der akustische Theweleit spricht viel freimütiger über die eigene Jugend und die Erinnerungen aus der 68er-Zeit. Es scheint, als ob durch die Originaltonaufnahme der Mensch hervortritt, den die Verschriftlichung zugunsten des Kunstprodukts 'Autor' verschwinden macht..."
Deutschlandfunk, Büchermarkt

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