Einsiedeln

Thomas Hürlimann erzählt seine Kindheit und Jugend im Kloster
Konzeption und Regie: Joachim Leser & Klaus Sander
Erzähler: Thomas Hürlimann
Aufnahmen: Klaus Sander
Schnitt und Mastering: Michael Schlappa
Produktion: supposé 2020
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Hörbuchpreis 2021

Box mit 2 Audio-CDs, 129 Minuten
und Booklet, 16 Seiten
ISBN 978-3-86385-201-6
Euro 28,00

Download (mp3, 320 kBit/s), 129 Minuten
und Booklet (pdf), 16 Seiten
ISBN 978-3-86385-143-9
Euro 19,95

Kategorie:

Beschreibung

Mit zwölf Jahren kommt Thomas Hürlimann 1963 in das Kloster Einsiedeln und verbringt dort die nächsten acht Jahre seiner Schulzeit. Er folgt damit einer Familientradition – schon der Vater war Zögling der Stiftsschule. Aus dem Gespräch heraus erzählt Thomas Hürlimann frei ohne Manuskript von den Jahren im Internat und doch ist sein Erzählen präzise ausgestaltet. Er zeichnet seine Lehrer aus der Schule und die Präfekten und Subpräfekten des Internats. Er berichtet von Qualen des Nichtwissens und den unkonventionellen Wegen der Wissensvermittlung, die bis heute sein Denken prägen. Er erlebt den Umbruch von 1968, der auch in Einsiedeln mehr als nur ein paar Talare zum Verschwinden brachte. Mit Humor und einem Gespür, das Details und die grossen Veränderungen gleichermassen im Blick hat, bewahrt sein Erzählen einen verschwundenen Kosmos.

Inhalt

CD 1
01  Unter einem großen Hund
02  Der Seemüggel
03  Häuptling Bertschi
04  Frau Bertschi
05  Zug
06  Gitterbett an Gitterbett
07  Fluchtpläne
08  Sieg über den Vater
09  Ein unendlicher Tag
10  Unterricht
11  Jetzt kippt es
12  Der starke Mann
13  Pater Kassian

CD 2
01  Mutter Kirche
02  Heimkehr
03  Sterben mit Schwester Frieda
04  Tapir, der Subpräfekt
05  Taschengeld
06  Klosterfriseur
07  Rekreation
08  Schwester Noli me tangere
09  Sexualität
10  Freundschaft
11  Die Göttin macht das Tor auf
12  Glocken und Kanonen
13  Aufbruch

 

Hörprobe

CD1, Track 08 Sieg über den Vater

Pressestimmen

"Was macht dieses Hörbuch so wertvoll? Es sind nicht nur die Einblicke in eine völlig fremde Welt hinter hohen Mauern mit ihrer bedrückenden Schuldiktatur, die mit vielen lustigen Streichen unterwandert wird, sondern die Art, wie hier erzählt wird. Hürlimann ist ein lebendiger Plauderer, der seine Erinnerungen immer wieder mit einem offenen, gewinnenden Lachen begleitet. Man bekommt einen Eindruck, wie geschmeidig im Kopf dieses Schriftstellers Bilder zirkulieren und in Worte überführt werden."
Alexander Kosenina, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Mai 2020

"Hürlimann erzählt mit seinem Lächeln in der Stimme."
Thomas Böhm, radio eins rbb Die Literaturagenten, 31. Mai 2020

"Thomas Hürlimann gelingt es, seine eigenen Erinnerungen mit Exkursen in die Zeitgeschichte, in die Philosophie, die Literatur zu verbinden. Wer erzählen kann, braucht keine bewegten Bilder, genau das führt Hürlimann hier auf brillante Weise vor."
Christian Kosfeld, WDR 3 Mosaik, 18. Juni 2020

"Freundschaften, die im Kindesalter geschlossen werden, sind etwas ganz Besonderes und begleiten uns, zumindest in der Erinnerung, unser ganzes Leben. Auch davon erzählt der Schweizer Schriftsteller in dem wirklich wunderbaren Hörbuch Einsiedeln, gerade im Verlag supposé erschienen."
Manuela Reichart, WDR 3 Gutenbergs Welt, 20. Juni 2020

"Man muss sich vorstellen, er schreibt das nicht, das ist ein erzähltes Hörbuch. Das  ist kein Text, den er zuerst geschrieben hat und jetzt vorliest. Das ist ein Hörbuch aus der Reihe vom supposé Verlag, wo wirklich erzählte Literatur ist. Letztlich ist das Gespräch, wo die andere Seite weggeschnitten worden ist. Er erzählt einfach von seiner Jugend, und das hat trotzdem eine Dichte und trotzdem eine Tiefe, die sensationell ist."
Michael Luisier, SRF 1 Buchzeichen, 23. Juni 2020

"Was mich beeindruckt hat: Trotz vieler negativer Erfahrungen blickt Thomas Hürlimann relativ entspannt auf diese Zeit zurück. Da gab es offensichtlich neben den negativen auch viele positive Erfahrungen und die haben dann überwogen."
Dorothee Meyer-Kahrweg, hr2-kultur Hörbuchzeit, 27. Juni 2020

"Man lauscht gebannt der vielschichtigen und anschaulichen Schilderung einer fremden Welt – wieder ein Originalton-Highlight aus dem Hause supposé."
hr2-Hörbuchbestenliste, Juli 2020

"Thomas Hürlimann erzählt mit einer humorvollen Sorglosigkeit, so dass der Gedanke an den sexuellen Mißbrauch, den es in vielen Klosterschulen gegeben hat, hier gar nicht aufkommt."
Ulrich Sonnenschein, hr2-kultur, Kulturfrühstück, 19. Juli 2020

"Der Schriftsteller plaudert munter drauflos, nur unterbrochen von einem herzlichen Lachen."
Florian Welle, Süddeutsche Zeitung, 29. Juli 2020

"Blendend erzählt, geistreich, oft witzig – darüber hinaus ein Zeitdokument."
Oliver Cech, WDR 5 Diesseits von Eden, 2. August 2020

"Hier entsteht etwas, dass es nur in diesem Medium geben kann. Ein lebendiger Erzähler nimmt uns mit in seine Jugend und das in einer Sprache, die hochliterarischen Charakter hat und sich doch in dem Moment erst formt."
Ulrich Sonnenschein, hr2-kultur Kulturfrühstück, 4. August 2020

"Zwei Stunden lang erzählt Thomas Hürlimann von kargen Stunden hinter Klostermauern. Und man hört ihm gebannt bei seiner Erinnerungsarbeit zu, weil die Leichtigkeit seiner Erzähl- und Fabulierkunst magnetische Wirkung hat. Seiner warmen Stimme mit dem perlenden Schweizer "R" folgt man dabei nur zu gerne, kein Detail möchte man verpassen. Einsiedeln ist ein Schatzkästchen der Hörkunst!"
Katrin Krämer, Radio Bremen, 12. August 2020

"Eine großartige Erzählung, ein starkes Stück erzählte Erinnerungsliteratur. Anekdotisch, aber dennoch aufs Ganze gehend..."
Tobias Barth, MDR Kultur, 18. August 2020

"Im lockeren Plauderton, immer präzise formuliert und mit einer Prise Humor gewürzt. Ein Booklet mit S/W-Fotos von den Räumlichkeiten, beim Zuhören angesehen, machen das Erlebnis noch plastischer."
Jo Moskon, Buchkultur Nr. 191 4/2020, 20. August 2020

"Das Konzept des freien Erzählens von supposé-Verlagsleiter Klaus Sander geht auch hier imponierend auf: In Thomas Hürlimann hat Sander wieder einmal einen kenntnis- und erfahrungsreichen Erzählkünstler entdeckt, der einem im wahrsten Sinne neue Pforten eröffnen kann."
Kirsten Böttcher, B5 aktuell, 21. August 2020 und Bayern 2 Diwan, 23. August 2020

"Im Geschichtsunterricht könnte Einsiedeln als kurzweiliges Fallbeispiel eines Zeitzeugen der 60er-Jahre behandelt werden. Im Pädagogikunterricht sind vielleicht einzelne Aspekte des Erwachsenwerdens und der Erziehung von Belang für fortgeschrittene Kurse. Im Religionsunterricht wird man kontrovers über Erziehungsmethoden der kirchlichen Schulen diskutieren können und nicht zuletzt im Deutschunterricht kann dieses gelungene Hörbuch einen Beitrag zu einer Unterrichtsreihe über Nachkriegsliteratur leisten."
Johannes Groß, Lehrerbibliothek, Oktober 2020

"Ein ebenso bemerkenswertes wie vergnügliches Hörbuch."
Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 24. Oktober 2020

"129 Minuten erzählt Hürlimann frei, ohne Manuskript, von seiner Zeit im Kloster Einsiedeln. Dies tut er mit grosser literarischer Gestaltungskraft."
Florian Hofer, Zuger Presse, 24. November 2020

"Der Schweizer Autor ist auch mündlich ein wunderbarer Erzähler, plastisch, atmosphärisch, mit Sinn für das Anekdotische und die richtig gesetzte Pointe."
Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 21. Dezember 2020

"(Auch) wenn er fälschlicherweise die Salve-Prozession nach der Komplet stattfinden lässt und der Wahrheitsgehalt einiger Erlebnisse eher literarisch als real konnotiert sein dürfte, lauscht man Thomas Hürlimann doch gerne bei dieser unterhaltsamen Fixierung einer ganzen Epoche."
Bruder Gerold Zenoni OSB, SALVE – Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr, Ausgabe 6, Dezember/Januar 2020/21

"Mit Einsiedeln erweist sich Thomas Hürlimann einmal mehr als ein unterhaltender und gewitzter Erzähler, der es versteht, Spannungsbögen zu erzeugen, treffsichere Pointen zu setzen. Das Vergnügen ist umso größer, als er manche Szene mit einem herzhaften und herzerfrischenden Lachen untermalt. So ist Einsiedeln ein gleichermaßen heiterer wie an manchen Stellen auch ernster Hörgenuss, der viele Szenen der Kindheit und Jugend Hürlimanns verlebendigt und der nach knapp 130 Minuten eine Wiederholung verlangt."
Anton Philipp Knittel, literaturkritik.de, 20. Januar 2021

"Ungemein unterhaltsam und kurzweilig, anekdotenreich und auch lehrreich erzählt Thomas Hürlimann über seine Kindheit und Jugend, als er 1963 Zögling des berühmten Benediktinerklosters Einsiedeln wird. Mit großem Respekt für Klaus Sander, der es geschafft hat, einen gewitzten Erzähler wie Thomas Hürlimann scheinbar mühelos und frei sprechend, untermalt mit herzhaften Lachern des Autors, in ein lebendiges, heiteres Gespräch zu führen. Ein authentischer Hörgenuss, der nachhallt!"
Begründung der Nominierungsjury des Deutschen Hörbuchpreises 2021

"Stellen Sie sich vor, Sie wandern mit einem bekannten Schriftsteller durch die Schweizer Berge, es zieht ein Unwetter auf und Sie flüchten sich in eine urige Berghütte – dort sind Sie beide allein, und während es draußen gießt, beginnt der Mann aus seiner Jugend zu erzählen. Derart intim und geschützt kommt dieses Hörbuch daher! Und die Jury hing Thomas Hürlimann an den Lippen. Frei sprechend erzählt er von der Zeit, als er in den Sechzigern Zögling des Benediktinerklosters Einsiedeln war. Das ist anekdoten- und lehrreich, und wenn der Autor vergnügt gluckst, amüsiert sich auch der Hörer köstlich. Im besten Sinne unterhaltsam!"
Begründung der Preisträgerjury des Deutschen Hörbuchpreises 2021

"Wärmstens empfohlen."
Einsiedler Anzeiger, 1. April 2021

"Eines der gehaltvollsten und interessantesten Hörbücher überhaupt."
Schweizerzeit, 11. Juni 2021

"Heute ist das unvorstellbar, was Thomas Hürlimann über seine Kindheit im Kloster erzählt. Das Leben der Kinder im Stift Einsiedeln in der Schweiz war ein Leben wie im Knast, wie in der Kaserne, wie in einem diktatorischen Spitzelstaat. Als 1968 dann die sexuelle Revolution in der Welt Einzug hält, hat das auch Auswirkungen auf das Leben der pubertierenden Jungen im Kloster. Da trafen auf einmal zwei Welten aufeinander..."
Johannes Schröer, Domradio, 28. Oktober 2021

"In Einsiedeln erzählt Hürlimann, fabelhaft extemporierend, seine Zeit im Klosterinternat während der Sechzigerjahre."
Jochen Hieber, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. August 2022

 

Auszeichnungen

Deutscher Hörbuchpreis 2021 in der Kategorie "Beste Unterhaltung"
Preis der deutschen Schallplattenkritik, Longlist Jahrespreise 2020
Shortlist "Hörbuch des Jahres 2020"
Platz 1 der hr2-Hörbuchbestenliste (Juli 2020)
Preis der deutschen Schallplattenkritik, Longlist 3/2020
Platz 1 der hr2-Hörbuchbestenliste (August 2020)
Hörbuch der Woche, B5 aktuell (August 2020)

Erzähler

Thomas Hürlimann, geboren 1950 in Zug, studierte Philosophie in Zürich und an der FU Berlin. Verfasser zahlreicher Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Lebt in Walchwil.

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