Inhalt
CD1
Ich bin Weltbürger
Einmal Emigrant, immer Emigrant
Positivismus heißt Handlung
Demokratie
Der Mensch sträubt sich vor der Freiheit
Was ist Soziologie?
Im Berlin der 20er Jahre
Berliner Lehrer: Max Dessoir und Richard Thurnwald
Zürich
Zurück nach Deutschland
Revolution und Masseneinkehr
Religion und Toleranz
Afghanistan
Strukturwandel sozialer Anomien in der Gegenwartsgesellschaft
CD2
Jugendlichkeit als Ideal moderner Gesellschaften
Die Institution der Ehe: Versuchsehe – Monogamie – Die Versklavung der Frau – Altersehe
Die Kommerzialisierung der Intelligenz
Grenzen der Erkenntnis. Ein Versuch über die Reichweite des menschlichen Geistes
Pressestimmen
"René König war ein Wissenschaftler, der energisch die Abschaffung der Katheder forderte. Von einem Podium herab könne man nichts lehren und nichts lernen, erklärte der Kölner Soziologe. Temperamentvoll argumentierte er gegen die 'Universitäts-Scheußlichkeiten', in denen es ihm fast unmöglich schien, konstruktiv zu lehren. Nur über der persönlichen Beziehung zwischen Lehrer und Schüler ließen sich für ihn Inhalte vermitteln. Vielleicht stand deshalb die Tür zu seinem Arbeitszimmer im 6. Stock des Wiso-Gebäudes stets für Besucher offen. König, der in Magdeburg geboren wurde, aber schon mit vier Jahren von seiner französischen Mutter die Pariser Welt gezeigt bekam, zählt zu den wenigen Emigranten des Wissenschaftsbetriebs, die nach dem Krieg wieder zurück nach Deutschland kamen. Auf seine Forschungen geht ein Großteil des Basiswissens zurück, das man heute über die Entwicklung der Familie und den Generationenwechsel hat. Wer sich für seine humanistische Weltsicht interessiert, dem sei die Doppel-CD Ich bin Weltbürger mit faszinierenden Originalaufnahmen empfohlen."
Thomas Linden, Kölnische Rundschau
"Sein Medium war das gesprochene Wort."
Prof. M. Rainer Lepsius
"René König war, das entnimmt man seinen Ausführungen zur Institution der Ehe, ein früh schon fortschrittlich denkender und neuen Bewegungen aufgeschlossener Universitätslehrer ... Bis ins hohe Alter war König ein Mann der Wissenschaft, der stets leidenschaftlich über seine Arbeit gesprochen hat."
Knut Cordsen, Bayern 2 Radio, Fünfzehn-Fünf
"Als Kulturanthropologe hat sich König nie nur für das Eigene interessiert, zumal sich der Weltbürger ohnehin allen Kulturen 'gleichmäßig nah und gleichmäßig fern' fühlte. Die Navajo-Indianer, die Gesellschaft Afghanistans oder der sizilianische Süden Italiens waren für König Forschungsthemen und existentielle Erfahrungen, die gleichrangig neben der modernen Familie, der Mode, der naturalistischen Ästhetik oder der Aneignung Durkheims und Machiavellis standen. Aus diesen vielfältigen Interessen entwickelte König jedoch keine nur akademische 'Bindestrich-Soziologie', sondern eine problemorientierte Krisenwissenschaft und Gesellschaftskritik. In einer von Globalisierung und kulturalisierten Spannungslagen geprägten Welt bietet Königs aufgeklärte weltbürgerliche Perspektive auch jenseits von Jahrestagen guten Grund, sich Werk und Person neu zu nähern. Wer einen Sinn für den intellektuellen Eros der 'Körnung der Stimme' (Roland Barthes) hat und sich einen ebenso informativen wie ungewöhnlichen Einblick in Soziologie und Biographie Königs verschaffen möchte, dem sei eine rechtzeitig zum 100. Geburtstag erschienene, attraktiv editierte Doppel-CD mit Originaltonaufnahmen als sehr besondere Jubiläumsgabe des supposé-Labels wärmstens empfohlen."
Albrecht Lüter, Frankfurter Rundschau
"René König war sein Leben lang ein polyglotter Mensch, der viele Sprachen beherrschte und gerne reiste. Der redegewaltige Querdenker hat die Soziologie mit zahlreichen Werken bereichert und ist dennoch heute ein fast vergessene Größe. Toleranz, Menschenwürde und Respekt vor dem Fremden, sind seine Ideale. Sein Interesse gilt den Menschen und ihren Beziehungen. Das spiegelt sich auch in seinen Forschungsthemen: die Familie, die lokale Gemeinde, informelle Gruppen und ethnische Gemeinschaften. Neben der Forschung hängt sein Herz aber auch an der Lehre: Er war ein sehr lebendiger und charismatischer Lehrer. Angesichts der Herausforderungen einer globalen Welt ist seine aufgeschlossene Grundhaltung überaus modern: 'Ich bin Weltbürger. Ich gehöre der Welt, wem sonst?'"
Anja Arp, Deutschlandfunk
"René König hat seinerzeit darum gekämpft, in Deutschland den Begriff und das Phänomen des Engagements in Sprache und Kultur einzuführen. Gerade die vorgelegten Redebeiträge machen das persönliche Engagement des Autors selbst deutlich. Von seinen Schülern ist immer wieder hervorgehoben worden, wie wichtig die Faszination war, die von Königs Vorlesungen ausging, und wie prägend diese für viele Lebensläufe geworden ist. Das machen auch die mehr als zweieinhalb Stunden, die man mit dem lebhaften und analytisch immer präsenten König verbringen kann, sehr markant deutlich. Diese Originaltonaufnahmen gehören meiner Meinung nach in jede soziologische Fachbibliothek, damit die Studierenden von heute und vor allem jene von morgen Gelegenheit erhalten, einem der Meister der Soziologie auf diese Weise persönlich zu begegnen."
Heine von Alemann, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie