Pressestimmen
"Eine ohne Manuskript mündlich wiedergegebene Geschichte, die jenen Zauber entfaltet, den man auch von Märchen kennt. Peter Kurzeck erzählt darin von einem Umsteigeaufenthalt in Straßburg und wie es dazu kommt, dass sein Nachtzug samt Koffer ein Stück vorausfährt. Der Aufenthalt wird zum Abenteuer, bei dem die Beschreibung von vertrauten Orten wie Bahnhofshallen, Hotelrezeptionen und von typischen Reisesituationen, die geschickten Spannungsbögen und die präzise Wiedergabe von Dialogen die Vorstellungskraft des Hörers beflügeln. Schnell meint man, dem Geschehen unmittelbar beizuwohnen und die Menschen, von denen erzählt wird, kennenzulernen: den freundlichen Portier vom 'Hotel Bristol', den mürrischen Aufseher am Bahnhof, zwei besorgte Wärter, die den Koffer aufhalten, und den wortkargen Taxifahrer... supposé-Verleger Klaus Sander führt mit diesem außergewöhnlichen Hörbuch fort, was er mit Kurzecks Ein Sommer, der bleibt und Herta Müllers Die Nacht ist aus Tinte gemacht begonnen hat: Die Autoren folgen keinem Manuskript, sondern erzählen direkt ins Mikrofon, anschließend wird behutsam geschnitten. Sander scheint nicht nur das Zauberwort zu kennen, das den Sesam zur Erinnerung und ihrer Poesie öffnet, er führt auch Regie bei einer Gratwanderung, wie sie die Literatur zuvor nicht gekannt hat: die zwischen der ordnenden Kraft des Erzählens und spontaner Mündlichkeit. Die Konzentration und Kunstfertigkeit, die für diese Erzählform notwendig sind, wirken magisch. Erst recht, wenn Peter Kurzeck, ein Schatzsucher im Alltäglichen, spricht."
Beate Tröger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. März 2010
"Wundern, nicht ärgern - so lautet eine altkluge Lebensweisheit, meist leichter beschworen als beherzigt. Peter Kurzeck jedoch scheint sie zu beherrschen. Mit liebevoller Gelassenheit blickt er auf das Leben mit seinen Verwicklungen. Er beobachtet die Welt um sich herum mit hingebungsvoller Aufmerksamkeit. Der große Glücksfall für sein Publikum: Peter Kurzeck hat für all dies eine Sprache, kann einfach aber eindringlich beschreiben, was er sieht, hört und riecht. Selbst misslichen Situationen gewinnt er noch etwas Positives ab. Zum Beispiel als ihm auf einer Zugreise von Deutschland nach Frankreich das Gepäck abhanden kommt. Bei einem Halt in Straßburg steigt er noch mal aus dem Zug, der dann mit seinen Siebensachen abfährt. Für Peter Kurzeck ein Auslöser von Verwunderung. Nun sinniert er darüber, ob es die frische Abendluft war, die ihn aussteigen ließ, oder ob es der Reiz war, sein Leben von außen zu sehen. Es war auf jeden Fall der Ausgangspunkt für eine weitere hervorragende Audio-Erzählung von Peter Kurzeck in Zusammenarbeit mit Klaus Sander. Ihr Titel: Da fährt mein Zug."
Sabine Tenta, WDR.de Panorama, 16. März 2010
"Die Sache wäre schnell erzählt: An einem Winterabend verpasste der Schriftsteller Peter Kurzeck einmal den Nachtzug von Straßburg nach Avignon, weshalb er im Hotel Bristol übernachten musste und erst am nächsten Tag nach Südfrankreich fuhr. Doch wenn der magische Weltenbeschwörer Kurzeck, der nichts vergessen und alles aufheben will, anhebt, dann wird aus der Geschichte ein 62 faszinierende Minuten währendes Meisterwerk erzählter Literatur."
Michael Schreiner, Augsburger Allgemeine, 3. April 2010
"Der große Schriftsteller Peter Kurzeck hat eine neue Erzählung aufgenommen: Da fährt mein Zug heißt sie und entwirft ein ganzes Universum, obwohl sie nur von einem vergessenen Koffer handelt. Was Kurzeck erzählt, ist nicht allzu spektakulär, in der literarisch-mündlichen Ausgestaltung werden daraus ein Abenteuer und eine Geschichte, die die Welt neu zusammensetzen. Die Zeit dehnt sich auf eine verträumte Weise ins Unendliche, sie steht in keinem Verhältnis zu Fahrplänen und anderen Festlegungen. Vor allem aber lebt Da fährt mein Zug von der Atmosphäre, die Peter Kurzeck, es gibt kein anderes Wort dafür: herbeizaubert; von der Strahlkraft, die er in die dunkle Nacht, in der es irgendwann auch noch zu schneien beginnt, hineinsetzt; von den Epiphanien im Profanen. Hinter alldem steht, das darf man nie vergessen, eine existentielle Dringlichkeit: Literatur als Überlebensnotwendigkeit."
Christoph Schröder, Spiegel online, 5. April 2010
"Ein Sommer, der bleibt ist die wohl erstaunlichste und faszinierendste Neuerscheinung auf dem Hörbuchmarkt der letzten Jahre. Nun ist ein neues Hörbuch mit Peter Kurzeck bei supposé erschienen, das den Zuhörer ähnlich berauscht zurücklässt."
Blütenleser Newsletter, 5.-11. April 2010
"Es kommt einem vor, als würde Peter Kurzeck mit seiner Art zu erzählen, sich mit den Wörtern an der Welt festklammern, als würde diese erst in ganzen Sätzen Gestalt und Gehalt für ihn annehmen. Es macht gerade den Charme des Kurzeckschen Erzählens aus, dass er auch die allerselbstverständlichsten Dinge benennt, dass er ihnen eine Aufmerksamket widmet, die ihnen sonst längst versagt wird. Einmal noch meint man sie aufatmen, aufleben zu sehen..."
Tobias Lehmkuhl, Süddeutsche Zeitung, 16. April 2010
"Gestreunert sei er schon immer gern, sagt der in Südfrankreich lebende Schriftsteller Peter Kurzeck. Tatsächlich ist er auch erzählend ein Meister darin, scheinbar ziellos umherzustreifen und weitschweifige Umwege zu nehmen. Faszinierend also, dass einen der Redestrom dieses Stromers so bannen kann. Es gibt Momente oder einzelne Gedichtzeilen, da fängt die Welt an zu zittern, sagt Kurzeck einmal auf dieser CD. Wir zögern nicht zu sagen: Wir zittern bei seiner Erzählkunst."
Knut Cordsen, Bayern 2 Hörbuchmagazin, 24. April 2010
"Peter Kurzeck, Schriftsteller und begnadeter Erzähler, vermag es, Hörer immer wieder in seinen Bann zu ziehen. Detailversessen schildert er uns hier ein Erlebnis von einem abfahrenden Zug, spannend, witzig und anrührend zugleich. Und nebenher macht er uns Straßburg erlebbar mit seinen Gassen und kleinen Cafés, seinen Gerüchen und Farben. Große Erzählkunst!"
hr2-Hörbuchbestenliste, Mai 2010
"Gerade in der Einfachheit und in der ruhigen Zugewandtheit, mit der Kurzeck erzählt, dabei kleine, scheinbar nebensächliche Details mit einflicht, entfaltet sich eine fast magische Wirkung. Wie schön Straßen sind, die bergab auf Flüsse zuführen, meint man geradezu zu spüren. Oder wie leise eine Mischung aus Regen und Schnee auf die Scheiben fällt, während man im Taxi durch die Nacht fährt. Übrigens: Schon bei Rainer Maria Rilke konnte man lesen: 'Daß man erzählte, wirklich erzählte, das muß vor meiner Zeit gewesen sein. Ich habe nie jemanden erzählen hören.' Tja. Rilke kannte eben das neue Hörbuch mit Peter Kurzeck nicht."
Wiebke Poromka, Das Magazin, Mai 2010
"Mit Ein Sommer, der bleibt hat Peter Kurzeck Hörerinnen und Hörern ein ungekanntes Erlebnis ermöglicht. Jetzt gibt es eine neue CD, auf der er vom Reisen erzählt, vom unterwegs sein, von Erlebnissen in fremden Städten, auf Bahnhöfen - und von einem Zug, der ihm einfach davonfuhr, mitsamt seinem Gepäck..."
Dorothee Schmitz-Köster, Radio Bremen Literaturzeit, 2. Mai 2010
"Ein Sommer, der bleibt entwickelt einen mächtigen Sog. Ebenso gebannt hört man Kurzeck auf dem neuen Audiobuch zu. Er beginnt fast wie in einem Märchen und erzählt von Schliessfächern, Hotelportiers, Bahnhofshallen und -aufsehern . . . von typischen Reisesituationen und -menschen halt, doch so, wie wir's eben nicht erzählen könnten."
Regula Freuler, NZZ am Sonntag, 2. Mai 2010
"Peter Kurzeck liest nicht vor, was er für alle Welt geschrieben hat, sondern erzählt aus dem Moment heraus und scheinbar nur für uns, als wäre er zu Besuch gekommen und säße in unserem schönsten Sessel. Die Geschichte beginnt, stellt man sich vor, mit sanften, wenn auch unhörbaren Atemzügen - wie ein Sänger sich einsingen muss, muss wohl auch ein Erzähler sich einschwingen, um so leicht und frei und schwebend sprechen zu können wie Peter Kurzeck. Wenn dann die Stimme einsetzt, sagt sie nicht nur: 'Damals war es so, dass es einen Nachtzug gab von Straßburg nach Avignon ...', sondern auch: Vergiss deine Ungeduld, Zuhörer. Lockere dein Ohr. Genieße. Und entspannt lehnen wir uns zurück und tun genau das. Die Stimme zaubert. Glückliche Geschehnisse folgen auf unerfreuliche und umgekehrt, aber die Stimme behält ein schönes Gleichmaß. Ein Erzählen in der Ebene ist das, als balanciere jemand sehr achtsam und mit einem genauen Blick für alles, was ihm begegnet, über ein auf dem Boden liegendes Seil. Und das Wunder ist eben, dass das kein bisschen langweilt, sondern fasziniert. Ein Sommer, der bleibt entwarf ein Kindheitspanorama aus Einzelskizzen und begeisterte Kritik und Publikum. Da fährt mein Zug wagt den Schritt von der Miniatur zur dicht gewebten, zusammenhängenden Geschichte. Es wäre unsinnig, die beiden Werke gegeneinander abzuwägen, sie gehören verschiedenen Gattungen an. Sagen wir einfach, dass dieses Hörbuch exzellent gemacht ist und die Erzählung des Reisenden bezaubert und beglückt."
Gisela Trahms, Titel-Magazin, 3. Mai 2010
"Der Schriftsteller Peter Kurzeck hat bei supposé wieder eine neue Geschichte eingesprochen. Wohlgemerkt nicht eingelesen, sondern frei erzählt - eine Spezialität dieses Kleinverlages, die von Kurzeck wunderbar bedient wird. Nach dem Riesenerfolg von Ein Sommer, der bleibt können wir Kurzeck nun erneut zuhören und eine unerhörte Begebenheit mit ihm nacherleben."
Angela Gutzeit, Deutschlandfunk Büchermarkt, 14. Mai 2010
"Vom ersten Satz dieser unerhörten Geschichte an kann man nicht mehr weghören. Peter Kurzeck ist, was es eigentlich nicht mehr gibt, ein geborener Erzähler. Wenn er spricht, entstehen aus kleinen Begebenheiten große Ereignisse voller Spannung und Angst, Verzweiflung und Erlösung. Es gibt ein Happyend, aber das ist gar nicht entscheidend für den Genuss dieses erneut exzeptionellen Erzählprojekts aus dem supposé-Programm. Peter Kurzeck zuzuhören macht einfach süchtig. Nach einer Stunde nächtlichen Schreckens möchte man nur zu gerne mehr - ach, das ganze Leben! - von ihm erzählt bekommen. Und selbst der hartnäckigste Buchstabenfreund, dem Gedrucktes über alles geht, weiß nun wieder: Literatur braucht zuerst eine Stimme - dann kommt die Schrift!"
Florian Felix Weyh, Deutschlandfunk Büchermarkt, 14. Mai 2010
"Ein Mann geht durch die Stadt - und die Straßen, die Wege, Umwege und Abwege gehen im Kopf weiter. Der Erzähler gibt der Stadt ein Gesicht und zeigt, wie sie den Blick erwidert, wenn man sie nur mit den richtigen Augen ansieht. Im Blick der Dinge und der Häuser begegnet der Flaneur sich selbst. Peter Kurzeck ist ein Virtuose des Sich-Verlierens. Seine frei assoziierte, vom supposé-Verleger Klaus Sander aus zahlreichen Aufnahmen montierte Geschichte vom verpassten Zug ist ein kleines Meisterstück an Rhythmus, Fluss und Fügung. Wer Peter Kurzeck dabei folgt, wie er sich in die Stadt vorantastet, spürt ganz deutlich, wie dicht Welt und Sprache, Beobachtung und Erfindung hier ineinander verwoben sind. Im Gehen öffnet sich der Erzähler der Welt. Wie Kurzecks Vorstellungskraft sich dabei an den kleinsten Entdeckungen entzündet, das wirkt ansteckend und beglückend."
Frank Kaspar, WDR 3 Passagen, 27. Mai 2010
"Das Hörbuch beginnt und man ist direkt mittendrin, so als betrete man ein Zimmer, in dem Peter Kurzeck sitzt, auf einem Sessel, leicht vorgebeugt und mit gefalteten Händen, die er nur hin und wieder aufnimmt, erzählt. Es entsteht eine dramatische Spannung, ein Sog, von dem man sich nur schwer lösen kann. Das liegt vor allem daran, dass man schon nach wenigen Minuten des Zuhörens das sichere Gefühl hat, dass er uns meint, dass er uns ganz persönlich anspricht und sich von unseren wachen Blicken angespornt fühlt. Denn der Prozess des Erzählens ist bei diesem Hörbuch mindestens ebenso wichtig wie das Erzählte. Man freut sich über jede Abschweifung, über jedes Detail und die grandiose Art wie Kurzeck ganz natürlich bleibt, sowohl in der Stimme als auch in der Wortwahl. Und dann spüren wir, dass hier ein ganz großer Erzähler zu uns spricht."
Ulrich Sonnenschein, hr2 Mikado, 25. Juni 2010
"Die tolle Idee des supposé-Verlages: Er lässt Schriftsteller Literatur erzählen, zu der es keine Manuskripte gibt. Durch geschickte Interviews und sensibles Zusammenschneiden entstehen Hörbücher, die es aber auch wirklich nur zum Hören gibt. Diesmal erzählt Peter Kurzeck ein Stück seiner Biografie. Grandios beobachtet er sich selbst, analysiert in dieser kurzen Erzählung warum er wohl den Zug verpasst hat, was ihm Straßburg bedeutet, welche Faszination ein Hotel namens Bristol auf ihn ausübt und verliert sich in unendlichen kleinen Nebenerzählungen, bevor er zur Hauptgeschichte zurück kommt. Dabei wird es nie langweilig zuzuhören - wahre Erzählkunst."
Marlis Schaum, Deutsche Welle Aufgelesen, 16. Juli 2010
"Diese CD schildert auf amüsante und liebenswürdig selbstironische Art eine - verhinderte - Bahnfahrt von Straßburg nach Avignon, ein kleines Alltagsdrama, das von der Genauigkeit und Anschaulichkeit der (Selbst-)Beobachtungen und seinen sprachlichen Nuancen lebt."
Ronald Schneider, ekz.bibliotheksservice ID/IN 2010/31
"Kurzeck macht süchtig. Dem Sog seiner leicht nasalen Stimme, die insistierend ohne Manuskriptvorlage spontan erzählt, kreisend um den unscheinbaren, tausendfach erlebten Augenblick, dann wieder vorwärtstreibend, doch wohin? - diesem Sog wird sich kaum jemand entziehen können. Sofort stellt sich beim Hören von Da fährt mein Zug der Kurzeck-Effekt ein: Man geht hinterher mit anderen Augen durch die Welt. Klaus Sander vom feinen, kleinen Label supposé hat wiederum die Aufnahme gemacht, wie schon beim Erstling Ein Sommer, der bleibt, der zum 'Hörbuch des Jahres 2008' gewählt wurde. Zwichendurch hören wir ein besorgtes 'Jetzt hab ich's falsch erzählt' - aber da können wir ihn beruhigen: Kurzecks Kunst der Seinsbeschreibung ist einzigartig. Sein Beschreibungsfuror erfasst jede Person und jeden Gegenstand - und man will unbedingt wissen, wie dieses seltsame Reiseabenteuer endet..."
Alexander Cammann, DIE ZEIT, 5. August 2010
"Klaus Sander hat den begnadeten Erzähler erneut vors Mikrofon gebeten - und wieder ist da dieser Erinnerungsstrom, von dem man unvermeidlich mitgerissen wird. Wenn Kurzeck von seinen Zugreisen nach Frankreich berichtet, von den Aufenthalten in Straßburg, von verlorenem Gepäck und dem Glück, in der Nacht loszufahren und am nächsten Morgen im Süden anzukommen, dann lauscht man einem Verzauberungskünstler: In einem Ton, der alles Vergehen der Zeit zu überwinden scheint, und mit einer Stimme, die besänftigend ist wie die Vorlesestimmen der eigenen Kindheit, lässt er sein Leben vor dem Hörer neu erstehen. Noch die kleinsten Details, die unscheinbarsten Beobachtungen werden so zu etwas Erzählwürdigem. Unendlich könnte das so weitergehen. Unfassbar, dass die CD nach 62 Minuten schon zu Ende ist!"
Ulrich Rüdenauer, Falter Wien, 11. August 2010
"Man kann Kurzeck nur bewundernd zuhören!"
Monika Steinkopf, Berger Bücherstube Lesetipps, August 2010
"Da fährt mein Zug beinhaltet eine Fülle besonderer Beschreibungen und Gedanken, so dass die Episode, wie und warum Kurzeck seinen Nachtzug nach Avignon - darin sein gesamtes Gepäck - verpasst hat, beinahe, aber nur beinahe zur Nebensache wird."
Martin Gaiser, Radio freeFM, 27. August 2010
"In narrativen Spiralen des Vorgreifens, Zurücktastens und des akuten Berichts entwickelt Kurzeck minuziös die Verwicklungen um das im Nachtzug in Strassburg nach Avignon deponierte Reisegepäck, welches sich ohne seinen Besitzer in Bewegung setzt - Albtraum jedes Reisenden. Genau in diesen Retardierungen, welche von persönlichen Ritualen, den Reizen Strassburgs oder dem französischen Bahnwesen handeln, liegt der charakteristische Charme von Kurzecks leichtläufigem Erzählen. Dass dieses vom nachgerade unwahrscheinlichen, gleichwohl geglückten Überwinden des Kursbuchs zeugt, fügt der rhetorischen Improvisation den Reiz eines zärtlichen Schelmenstücks hinzu."
Christiane Zintzen, Neue Zürcher Zeitung, 3. September 2010
"Kurzeck verknüpft all die Vor-, Neben- und Nachgeschichten in einer großen epischen Improvisation. Man weiß danach wieder mehr über die Verwicklungen des Lebens. Hinreißend."
Christoph Schreiner, Pfälzischer Merkur, 10. September 2010
"Mit Blick auf Ein Sommer der bleibt wurde von der Kritik immer wieder das freie, improvisierende Erzählen Kurzecks hervorgehoben und sicherlich ist das ein zentrales Moment. Dass sich hier aber Elemente der Improvisation mit Elementen genauer Durchformung verbinden, wird jedoch gern übersehen: Mit retardierenden Momenten, mit wieder aufgegriffenen Erzählfäden, mit einem literarischen Typisierungen folgenden Figurenpersonal. Und einer genau in die Mitte der Erzählung gesetzten, auf den Titel verweisenden Klimax, einer minutiös geschilderten Dehnung der Zeit, jenem geronnenen und aufgefächerten Moment, in dem eben jene wenigen Sekunden geschildert werden, in denen sich das Verpassen des Zuges auf dem Bahnsteig des nächtlich-winterlichen Straßburg abspielt und in denen sich die Wahrnehmungen des Erzählers überschlagen. Das Ausfahren des Zuges wird so auf über fünf Erzählminuten gedehnt. Wer bei einer solch artifiziellen Erzählanlage glaubt, hier sei einem freien Erzähler mal für eine Stunde das Mikro untergejubelt worden, der verkennt, dass es bei aller Improvisationskraft und Modulationsfähigkeit des Erzählers Kurzeck die andere, ebenso zentrale Seite der genauen literarischen Durchformung des Hörwerkes gibt. Wohl kaum etwas in der Kunst erfordert ein so genaues Kalkül wie die scheinbare Unmittelbar- und Beiläufigkeit."
Christian Riedel, literaturkritik.de, 15. September 2010
"Die spezielle Art, in der Kurzeck Orte, Bahnhofshallen, Reisesituationen und Menschen beschreibt, lässt den Hörer fast unmittelbar am Geschehen teilnehmen und sich in vielen alltäglichen Details wiederfinden. Der einprägsame, staunende Tonfall, in dem Kurzeck selbst die kleinsten Nebensächlichkeiten erzählt, lassen ein besonderes Hörerlebnis entstehen."
Doris von Eltz, Der Evangelische Buchberater 10/2010
"Sehr kunstvoll suggestive Trödlerminuten: Der Erzähler klingt ehrlich verblüfft über den verpassten Zug, schwelgt aber so begeistert in den Ablenkungen am Wegesrand, als ob er den Zug mit seinen Erzählzaubertricks zurückreden könnte."
Jutta Person, Literaturen, Oktober/November 2010
"Das Erlebte steht vor Kurzeck wie ein immer detailreicher sich auffächerndes Bild. Aus dem Alltäglichen destilliert er Farbe, Detail, Geruch und Geschmack, gewinnt der Erinnerung Zeit zurück. Man muss hier von einem Wunder sprechen, von einem Wunder, das sich aber am aufnehmenden Ende, nicht beim Sender, sondern beim Empfänger ereignet. Denn aus Detail, Verlangsamung, Wiederholung entsteht bei Kurzeck Suggestivität: Unsere Sinne öffnen sich für Übersehenes, der vertraute Alltag wird durch Aufmerksamkeitslust verzaubert. Am Ende erscheinen die wenigen Protagonisten der nächtlichen Fahrt fremd und doch uns zugehörig wie etwa die Menschen, die Edward Hoppers Bilder bevölkern."
Bernhard Gleim, Literaturen, Oktober/November 2010
"Der Zuhörende sitzt in kleinster Runde mit dem Erzählenden zusammen und scheint diesen zu immer neuen, kleinen Abschweifungen und Verdeutlichungen zu ermuntern. Diese direkte Ansprache hat eine Lebendigkeit, die mich begeistert."
Christian Brückner, Büchergilde magazin, Oktober/November/Dezember 2010
"Eine große Improvisation in mündlicher Rede."
Christoph Schreiner, Saarbrücker Zeitung, 15. Dezember 2010
"Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, und Peter Kurzeck ist viel gereist, hat viel erlebt und ist dazu noch ein begnadeter mündlicher Erzähler. Er kann sogar dann erzählen, wenn er keine Reise tut, sondern seinen Zug verpasst. Man kann das nicht lesen. Nur hören."
Axel Vits, Der andere Buchladen Köln, Januar 2011
"Abschweifungen, Einschübe, Details, Erinnerungen und Weltbeschwörungen - diesem begnadeten, der Welt zugewandten Sonderling mit unverwechselbarem, nasalem Tonfall reicht schon die Tatsache, dass er in Straßburg einmal seinen Zug verpasste, um daraus erzählend einen literarischen Lebenssound zu spinnen."
Michael Schreiner, Augsburger Allgemeine, 28. Januar 2011
"Lustvoll ab- und ausschweifend erzählt der Reisende von seinen Gepflogenheiten und kennt keine Scheu, Obsessionen und Neurosen auszubreiten. Je länger Kurzeck an seinem oralen Zaubermantel webt, desto stärker leuchten dessen Farben. Das Leben selbst erscheint in einem anderen Licht, wenn man Peter Kurzeck begleitet, wie er durch das winterliche Straßburg streunt, sein Gepäck auf denkbar umständliche Weise in einem Hotel unterstellt oder an jeder zweiten Straßenecke seine geruhsamen Spaziergänge unterbricht, um in einem Café einzukehren. Der penible Beobachter Kurzeck findet sich im Leben erst zurecht, wenn er - schriftlich in seinen Romanen, mündlich in diesen außergewöhnlichen Hörbüchern - Rechenschaft über seine Alltagsverrichtungen und seine Empfindungen ablegt. Erzählen ist hier in tiefer existenzieller Bedeutung eine Überlebenstechnik, und wenn Kurzeck davon berichtet, wie er im Straßburger Bahnhof aus seinem Zug aussteigt, um sich die Beine zu vertreten, und dann schockiert zusehen muss, wie sich dieser Zug ohne ihn in Bewegung setzt, kommt man nicht umhin, diesem Missgeschick derart angespannt zuzuhören, als lausche man einem packenden Kriminalroman."
Rainer Moritz, WDR3 Gutenbergs Welt, 30. Januar 2011
"Abgefahren!"
Jürgen Holwein, Stuttgarter Nachrichten, 16. April 2011
"Wie jeder gute Erzähler spielt auch Kurzeck mit dem Anekdotischen. In Da fährt mein Zug spazieren wir mit ihm durch eine dieser typischen Kurzeck-Anekdoten, die an sich nicht der Rede wert wären, würden sie nicht genau jene Prise Spannung erzeugen, die sein ruhiges und detailgenaues Erzählen nicht onkelhaft, sondern groovy erscheinen lassen."
Katharina Schmitz, der Freitag, 27. Mai 2011
"Eine wunderbare Geschichte. Unbedingt hören!"
Dorothee Meyer-Kahrweg, hr2 Audio, 28. Dezember 2013
"Peter Kurzeck, ein begnadeter Erzähler! Ein Leuchten! Er beginnt zu erzählen und sofort ist man gefangen und lauscht dieser magischen Stimme."
Marina Büttner, Literatur leuchtet, 26. September 2015
"Diese CD ist ein kleines Wunder. Genießen Sie diesen Traum von einer Erzählung. Sie werden diese eine Stunde nicht mehr vergessen."
Kulturbuchhandlung Jastram in Ulm, 31. Oktober 2015
"Es ist eine dramatische, zauberhafte und tröstliche Geschichte. Niemand kann sie so hinreißend erzählen wie Kurzeck selbst, der sie nicht schreibt und vorliest, sondern sich in seinem melancholisch-böhmisch-hessischen Tonfall ins Hörer-Ohr schmeichelt, indem er frei weg erzählt, ohne Vorlage und als wär’s nix und ist doch große Kunst. Da fährt mein Zug heißt die CD, für die man dem supposé-Label großen Dank schuldet, aber letztlich auch der französischen Bahn."
Gisela Trahms, Die Welt, 19. Juni 2021