Nicht nur in Worten, auch in der Tat

Käthe Sasso erzählt ihre Jugend im Widerstand

Konzeption und Regie: Klaus Sander & Evelyn Steinthaler
Erzählerin: Käthe Sasso
Aufnahmen: Klaus Sander
Schnitt: Michael Schlappa
Produktion: supposé 2012

Box mit 3 Audio-CDs, 183 Minuten
und Booklet, 16 Seiten
ISBN 978-3-86385-003-6
Euro 29,80

Download (mp3, 320 kBit/s), 183 Minuten
ISBN 978-3-86385-020-3
Euro 21,95

Kategorie:

Beschreibung

Im Jahr 1942 wird Käthe Sasso in Wien wegen Hochverrats angeklagt und verhaftet. Mit 16 Jahren muss die junge Widerstandskämpferin die unmenschlichen Verhöre der Gestapo durchstehen und miterleben, wie Ihre Kameradinnen aus den Todeszellen hingerichtet werden.
Ihre Kindheit verbringt sie in einem deutsch-kroatischen Dorf im Burgenland bei ihrer Großmutter Majka (kroatisch für “Mutter”). Von Majka liebevoll erzogen, lernt sie das wichtigste Gut des Menschen zu schätzen – die Freiheit.
Käthes Eltern, beide überzeugte Sozialdemokraten, leben und arbeiten in Wien. Mit wachsendem Druck des Regimes setzen sie sich mit anderen Gleichgesinnten im Untergrund zur Wehr; auch Käthe wird immer mehr Teil dieses politischen Kampfes. Der Tod ihrer Mutter und die Grausamkeiten der Nationalsozialisten lassen sie schließlich das politische Erbe ihrer Eltern antreten, und so setzt sie die Arbeit bis zur ihrer Verhaftung im Alleingang fort. Nach langem Aufenthalt in den Wiener Gefängnissen wird sie 1944 in das Konzentrationslager Ravensbrück überführt.
Heute ist Käthe Sasso 86 Jahre und lebt allein in ihrem Haus in Winzendorf. Ihre dramatischen Erinnerungen hindern sie nicht daran, ein modernes Leben zu führen. Seit ihrer Flucht aus Ravensbrück setzt sie sich unermüdlich für das Andenken der hingerichteten WiderstandskämferInnen der “Gruppe 40” auf dem Wiener Zentralfriedhof ein. Für ihr Engagement wurde sie u. a. mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. Sie bleibt eine Kämpferin – nicht nur in Worten, auch in der Tat.

Inhalt

CD1
01  Majka
02  Das Dorf
03  Schmetterling
04  Kroatisch-Deutsch
05  Bananen
06  Schlüsselkind
07  Vater unser
08  Frau Klassenvorstand
09  Ehepaar Oberländer
10  Franz Derdak
11  Widerstand
12  Illegale Organisation
13  Steckzwiebel
14  Um 30 Mark
15  Hinein in die Reihen der Nazis

CD2
01  Hochverrat
02  Verhaftung
03  Zelle 92
04  Hungerstreik
05  Die Zelle am Lauf
06  In der Schiffamtsgasse
07  Landesgericht 1
08  I bin a Köpfler
09  Die Guck
10  Brot aus der Todeszelle
11  Klopfzeichen
12  Bäckerei am Galgenhof
13  Letzte Grüsse

CD3
01  Verhandlung
02  Oberlanzendorf
03  Auf Transport
04  Ravensbrück
05  Block 12
06  Weihnachten 1944
07  Mutter Purzelbaum
08  Siemenslager
09  Flucht

Hörprobe

CD2, Track 13  Letzte Grüße

Pressestimmen

"Eindringlicher als Käthe Sasso kann man am eigenen Leib schmerzhaft erfahrene Geschichte nicht schildern."
Knut Cordsen, Bayern 2 Diwan, 21. Juli 2012

"Plastisch und bewegend erzählt, ermutigend."
Tobias Barth, MDR Figaro, 7. August 2012

"Diese Kassette mit den drei CDs gehört nicht in die Schulen. Sie gehört in jedes einzelne Klassenzimmer."
Peter Pisa, Kurier, 14. August 2012

"Lebensgeschichten, die wir hören müssen, die wir hören sollen. Eine sehr, sehr gute Form. Man hört Käthe Sasso sehr gerne zu."
Hanne Kulessa und Dorothee Meyer-Kahrweg, hr2 Audio, 1. September 2012

"Was diese grosse alte Dame in freier Rede erzählt, gibt zu denken - weit über die NS-Zeit hinaus."
Christiane Zintzen, Neue Zürcher Zeitung, 7. September 2012

"Mit ruhiger Stimme trägt die 86-jährige Käthe Sasso ihre Geschichte vor, genau, präzise, lebendig, in charmant weichem wienerischem Singsang. Längst ist ja die Zeit des Nationalsozialismus zur fernen Geschichte geworden. Umso bemerkenswerter ist dieses Dokument direkter Zeitzeugenschaft, das so anders funktioniert als jene Erinnerungsfetzen, die in Fernsehdokumentationen die älteren Damen und Herren routiniert von sich geben. Käthe Sasso führt uns Nachgeborene heran, tief hinein in die Finsternis - drei spannungsvolle Stunden lang."
Alexander Cammann, DIE ZEIT, 20. September 2012

"Es ist erstaunlich, an welche Details sich Käthe Sasso erinnert. Ganz bei sich ist diese brüchige, alte Stimme, mit einer Überzeugungskraft, die man selten findet."
Ulrich Sonnenschein, hr2 Mikado, 28. September 2012

"Äußerst empfehlenswert. Unbedingt anhören!"
Antifa-Netzwerk Oberösterreich, Oktober 2012

"Vollkommen unpathetisch, aber sehr plastisch und stets um Faktenkorrektheit bemüht, erzählt Käthe Sasso vom Leid, das sie erdulden musste. Aus dem Gespräch mit Frau Sasso sind alle Fragen herausgeschnitten, so dass ihre markante Stimme für einen ruhigen, gleichwohl aufwühlenden Erzählstrom sorgt."
Peter Lückemeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Oktober 2012

"Käthe Sasso ist eine der letzten noch lebenden Zeitzeuginnen, die aus eigenem Erleben vom Ende der ersten Republik und dem ungleichen Kampf gegen die Nazis sowie dem Leiden im Konzentrationslager erzählen können. Man sollte ihr zuhören."
Rainer Mayerhofer, Wiener Zeitung, 30. Oktober 2012

"Ein bewegendes Dokument."
Literadio, Freies Radio Salzkammergut, 13. September 2012

"Käthe Sasso hat Ungeheuerliches zu erzählen. Sie gehört zu jenen wichtigen Zeitzeugen, deren Geschichten uns diese Zeit, in der es lebensgefährlich war, sich zwischen gut und böse zu entscheiden, wieder ganz nahe bringen können."
hr2-Kulturfrühstück, 11. November 2012

"Mit welcher Genauigkeit die heute 86-Jährige von diesen furchtbaren Jahren erzählt, mit welcher noch heute spürbaren Liebe sie von ihren Mitgefangenen und Mitkämpfern spricht, ist beeindruckend. Diese CDs dokumentieren ein besonderes Leben und sind ein Denkmal für den gerne unterschlagenen Kampf einfacher linker Arbeiter gegen Hitler-Deutschland."
Ulrich Rüdenauer, Falter Wien, 21. November 2012

"Käthe Sasso hat viel Wichtiges zu erzählen, und das tut die 86-jährige Zeitzeugin auch. In einnehmender Offenheit und Klarheit berichtet sie. Vorbildhaft."
Klaus Buttinger, Oberösterreichische Nachrichten, 1. Dezember 2012

"Die erschütternden Erfahrungen inmitten der Todeszellen und der monströsen Bestialität des Lagers, der Käthe Sasso ständig ausgeliefert war, zeigen eine außergewöhnliche Frau, deren Mut des Herzens sie befähigt hat, sogar in aussichtslosen Situationen immer ihren Leidensgenossinnen beizustehen."
Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Mitteilungen Folge 209, Dezember 2012

"Wie bei allen Produktionen von supposé sind auch die Erinnerungen von Käthe Sasso nicht vom Blatt abgelesen, wie bei üblichen Hörbüchern, sondern frei erzählt, was beim Hören den Eindruck vermittelt, als säße man Käthe Sasso direkt gegenüber, die im Moment des Erzählens ihre Lebensgeschichte selbst vergegenwärtigt. Käthe Sassos Erinnerungen, die durch ihren Detailreichtum faszinieren und durch den Wienerischen Akzent einen poetischen Charme bekommen, sind ein Dokument des Lebens. Die Stimme erheben zu können, zu erzählen, heisst zu leben. Hört man Käthe Sasso zu, stellt sich eine Ahnung davon ein, wie viele Geschichten, wie viel gelebtes Leben die Nazis vernichtet haben."
rbb radioeins, Die Literaturagenten, 16. Dezember 2012

"Nicht nur in Worten, auch in der Tat handelt von einem eigentlich bedrückendem Thema. Käthe Sassos ungebrochener Mut und ihre Liebe zum Menschen schaffen es allerdings, die HörerInnen, selbst nach diesem starken Tobak, ein stückweit optimistischer in die Zukunft blicken zu lassen."
Feuermauer, 28. Juni 2013

 

Auszeichnungen

Hörbuch der Woche (rbb radioeins, Dezember 2012)
Ausgewählt für die hr2-Hörbuchbestenliste (September 2012)
Bayern 2-Favorit (Juli 2012)
Hörbuch der Woche (B5 aktuell, Juli 2012)

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